Dürre durch Windkraft?

Der Einfluss von WEA auf das Klima
Fakten Duerre

Windkraftanlagen verursachen keine Dürren. „Im unmittelbaren Umfeld der Anlage wird das Windfeld aber natürlich beeinflusst“, sagt Prof. Johannes Quaas vom Institut für Meteorologie der Uni Leipzig. Damit meint Quaas das Mikro­klima im Bereich von bis zu wenigen Kilometern um die Windenergieanlagen (WEA). Beispiel: Frühmorgens ist die Luft unmit­telbar über dem Erdboden noch relativ kalt. Da kalte Luft schwerer ist als warme, sammelt sie sich am Boden. Wenn sich die Anlagen nun in einer gewissen Höhe über dem Boden drehen, wirbeln sie die kalte Luft nach oben und die warme nach unten. Das führt in der Nähe der Bodenoberfläche zu einem Temperaturanstieg. Wenn die WEAs auf Ackerland stehen, kann das Vor- und Nachteile haben: Ein positiver Effekt ist, dass die WEA dadurch die Zahl der Tage mit Bodenfrost verringern können.

In anderen Gegenden kann es aber einen negativen Effekt haben, wenn dort durch Luftzufuhr vom Windrad der Boden schneller austrocknet. Es kommt also auf den Standort an. Vergleicht man die Aus­wirkungen von Windenergie mit anderen Eingriffen in die Landschaft, wird deutlich: Städte, Hochhäuser, neue Siedlungen, aber auch herkömmliche Kraftwerke, die viel Wärme in die Umgebung abstrahlen, beeinflussen das Mikroklima in ihrer Umgebung in der Regel wesentlich stärker, als es bei WEAs der Fall ist. Sehr große Windparks können also einen kleinen Einfluss auf die Umgebungstemperatur in der Nähe der Anlagen haben. Das Klima beeinflussen sie allerdings ganz grundsätzlich positiv: Denn dank Windenergie muss weniger Kohle und Gas verbrannt werden.