20. Juni 2024

Menschen bei Prokon – Eine Menge auf Lager

Windenergieanlagen (WEA) bestehen aus Tausenden Einzelteilen. Hakt es an einer Stelle, kann das den gesamten Betrieb beeinträchtigen.

20240627 Menschen Bei Prokon

Schnell, nachhaltig und effizient.

Jasmin Möller und Jessica Klump sorgen für die passenden Ersatzteile

Der Morgen startet mit einer Rushhour: „Direkt um 7 Uhr stehen Service-Monteure bei mir auf der Matte und wollen Material für Wartungen oder Fullservice-Aufträge“, sagt Jessica Klump. Die 28-Jährige arbeitet seit Juli 2023 bei Prokon im Lager. Rund 26.000 Kleinteile befinden sich dort. „Von Schrauben über Platinen bis zu Batteriespeichern: Alles, was ein Windpark braucht – und auf eine Europalette passt. Die Großkomponenten sind in einer anderen Halle untergebracht“, erklärt die Lagerfachkraft. Jeder Arti­kel ist mit einer Nummer versehen, der sogenannten PE-Nummer. „Die Monteure sagen mir, was sie brauchen – beispielsweise Sicherungen. Ich muss dann wissen, welche Nummer sich dahinter verbirgt, um es in unser Bestandssystem einzugeben“, sagt Jessica. Dort sieht sie auf einen Blick, ob und wo das gewünschte Teil eingelagert ist.

Geht ein Artikel zur Neige, löst sie im System einen Bestellauftrag aus. Das mit Abstand meistangefragte Teil seien Sicherungen, so Jessica. „Die haben wir immer vorrätig. Aber es gibt auch Dinge, die begrenzt haltbar sind, wie Lacke. Da kaufen wir nach Bedarf ein.“ Grundsätzlich gilt: Was das Lager verlässt, wird nachbestellt. 

Schnittstelle zwischen Einkauf und Lager

Die Bestellungen aus dem Lager landen auf dem Tisch von Jasmin Möller. Die gelernte Einzelhandelskauffrau sitzt seit September 2023 bei Prokon im Einkauf. „Wir bestellen aber nicht einfach stumpf, sondern analysieren die Artikel zunächst“, erläutert sie. „Wann wurde er zuletzt bestellt? Wie hat sich der Preis seitdem verändert? Gibt es ein besseres Angebot? Das spielt alles eine Rolle“, so die 24-Jährige. Manchmal muss es allerdings ganz schnell gehen: „WEA steht still: Bei der Meldung kommt es auf jede Minute an. Dann müssen meine Kollegen und ich dringend für die Monteure auf der Mühle Ersatzteile beschaffen.“ Dafür wendet sie sich an Kollegin Jessica Klump. „Meistens gehe ich dann fix rüber zu Jessi. Wir sitzen so dicht beieinander, dass wir uns fast sehen können“, sagt Jasmin und lacht. Ist das Teil vorrätig, wird es sofort verschickt. „Wenn der entsprechende Stützpunkt weit entfernt ist, etwa in Stendal, dann müssen wir es per Express versenden, damit es direkt am nächsten Tag zugestellt wird“, sagt Jessica. Insgesamt hat Prokon zehn Stützpunkte. Wenn eine WEA ausfällt, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben – manchmal sind sogar an einem Tag gleich mehrere Anlagen betroffen. Umso wichtiger ist es, sie mit den passenden Ersatz­teilen schnell wieder zum Laufen zu bringen.

20240627 Jessica

Schrauben, Platinen, Batteriespeicher:
In meinem Lager gibt es alles,
was ein Windpark braucht –
und auf eine Europalette passt.“

Jessica Klump


20240627 Jasmin

"WEA steht still:
Bei der Meldung kommt es auf jede Minute an.
Wir besorgen dann umgehend die Ersatzteile.“

Jasmin Möller

Reparieren statt wegwerfen

Das Prokon-Team arbeitet dabei so nachhaltig und ressourcenschonend wie möglich: „Die Stützpunkte senden mir die defekten Teile zu. Ich entscheide dann, ob sie in unserem internen Labor repariert werden können – oder zum externen Hersteller müssen“, sagt Jasmin. Anschließend trägt das Lager die ehemaligen Defektteile wieder ins System ein. „Entweder gehen sie dann zurück zum entsprechenden Stützpunkt, oder wir lagern sie bei uns ein“, so Jessica Klump. 

Ihre Kollegin Jasmin Möller kümmert sich dabei nicht nur um die Reparaturscheine, sondern kauft auch Arbeitskleidung und Büroverpflegung wie Kaffee und Milch für die gesamte Prokon-Belegschaft ein: „Alle zwei Wochen bestelle ich Lebensmittel für unseren Standort. Dabei achte ich darauf, dass die Produkte regional und bio sind.“ Das gilt auch für die wöchentliche Portion Obst – „das kommt vom Obsthof um die Ecke“.

Das nahe Umfeld hat sie auch zu Deutschlands größter Energiegenossenschaft gebracht. „Ich bin durch Freunde und Bekannte auf Prokon aufmerksam geworden“, erzählt Jasmin, die nur 20 Minuten von der Unternehmenszentrale entfernt wohnt. Auch Jessica kommt aus der Nähe von Itzehoe. Die gelernte Verkäuferin suchte eine neue berufliche Herausforderung: „Prokon hat mir dann den Quereinstieg ermöglicht.“ Besonders froh ist sie über die freundliche und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre – auch mit der Kollegin aus dem Einkauf. „Wir sind ein gutes Team“, findet auch Jasmin Möller. „Oft treffen wir Entscheidungen gemeinsam. Jessi ist gestern erst aus dem Urlaub wiedergekommen, aber sie ist direkt im Thema drin – das schätze ich sehr an ihr.“